8. 1000km Haid-Glockner-Haid-Brevet am 1. Juli 2022

Eine interessante Strecke mit fast 12000 Höhenmetern und dem österreichischen Nationalberg. Die Großglockner Hochalpenstraße erwartet die Teilnehmer.

1000km Brevet – – Randonneurs Austria (randonneurs-austria.at)

Nicht nur die Tour de France startete am 1. Juli 2022, die dreiwöchige Rundfahrt in Kopenhagen, sondern auch der 1000km Brevet mit Startort Haid/Ansfelden, Oberösterreich.

Nach einigen Anmeldungsabsagen, waren am, 1.07.2022, ab 03:00 Uhr schlussendlich, 44 Starter auf den Spuren des österreichischen 1000km Brevets, der sich nun zum 8. Mal jährt. Unter den verwegenen Radfahrern befanden sich mit Anne-Laure F. aus Deutschland und Pia G., aus dem Burgenland auch zwei weibliche Starterinnen.

Der Knackpunkt des 1000er Brevets ist unser österreichischer Nationalberg, der Großglockner. Auch die derzeitige Wetterunsicherheit, vor allem heftige unerwartete Gewitter, werden ständiger Wegbegleiter sein.

Am Vortag fand eine Teilnehmerbesprechung mit einem Spaghettifestmahl vor der Fussl-Tennishalle in Haid statt. Anschließend wurde ein Teilnehmerfoto gemacht.

Und hier sind sie die “Ritter der Straßen”

Auch Thomas Stindl war wieder vertreten, mit weiteren 5 Jungs aus seinem Freundschaftskreis, deren Plan es war, Nonstopp zu finishen. Obwohl man 75 Stunden Zeit hätte und auch 2 x längere Schlafpausen einlegen könnte.

Der Hauptstart um 05:00 Uhr

Hier waren noch 27 Fahrer am Start. Einer hatte sich verschlafen und kam 20 Minuten später, somit waren vor 05:00 Uhr bereits 16 Teilnehmer unterwegs.

Die 1. Labe- und Kontrollstelle bei km 99, Feuerwehr Winkl, nach der Scharflingberghöhe, ist bereits vorbereitet. Gegen 08:00 Uhr werden die ersten Frühstarter erwartet. Leider haben zu diesen Zeitpunkt bereits 2 Teilnehmer aufgegeben und es waren nur mehr 42 Starter unterwegs.

Um ca. 08:00 Uhr kamen die bereits um 03:00 Uhr gestarteten Fahrer beim Feuerwehrdepot an. Sie wurden von Hermann und Harald in Empfang genommen.

Ihr Job bei der Labestelle dauerte bis 09:15 Uhr, das Zusammenräumen nicht mit eingerechnet. Leider ließ sich der letzte Ankömmling nicht die Alternativroute ohne Postalm einreden, die ihm aufgrund von 1000 Höhenmetern sicher mehr als eine Stunde Fahrzeit eingespart hätte. Es rächte sich folglich ohnehin, weil er dadurch später auf den Glockner rauffuhr und das Wetter immer grauslicher wurde.

Kontrollstelle 3 und Labestelle in Schwarzach im Pongau km 199

Dank Christian Repaski, auch ein Brevetfahrer, fanden wir Organisationsentlastung, indem er die Labestelle in Schwarzach im Pongau, in der Markthalle aufbaute und die ankommenden Teilnehmer mit Suppe, belegten Brötchen, Kuchen, Bananen und Getränken versorgte. Herzlichen Dank, Christian für deine Unterstützung.

(Foto vom 1000er 2021)

Ich hoffe auch bald Fotos von der Labestelle km 199 zu erhalten!!!!!

Leider ist ja die Bundesstraße nach Bruck an der Glocknerstraße immer mit viel Verkehr belastet. 2 Teilnehmer haben es wieder geschafft, durch das 3km Tunnel zu fahren. Denke es lag an der allgemeinen Nervosität des Rädelsführers, dass sie den nicht vorgesehenen Streckenteil benutzten. Ja, dass kommt davon, wenn man beim Start ohne das Freigabezeichen losfährt und dadurch auf wichtige Informationen verzichtet.

Es war kein Treck-Streckenfehler nach der Labe in Schwarzach, wie von zwei deutschen Startern behauptet worden ist. Dass sie auf eine unbefestigte Straße kamen war ihr Eigenfehler.

Derzeit wird die Straße nach Lend, aber auch die Bundesstraße Richtung Glockner saniert. Man kann bei der jeweiligen Umleitung ohnehin nicht aus. Der Verkehr bis nach Bruck an der Großglocknerstraße ist leider immer sehr aufreibend.

Das Wetter zum Großglockner hinauf wurde leider stündlich immer schlechter und die letzteren Berg auf Fahrer hatten folglich schon grenzwertige Bedingungen. Leider mussten die zwei einzigen weiblichen Teilnehmerinnen aufgeben. Ebenso drei männliche Starter. Somit waren am Hochtor, nach 260 km bereits 7 Teilnehmer nicht mehr auf der Strecke.

K4 – Labestelle am Hochtor (Großglockner) km 260

Die Teilnehmer wurden am Hochtor, km 260 von Hermann und Harald erwartet.

Wie bereits angeführt, verschlechterte sich das Wetter zunehmend. Hier rächte es sich auch für jene, die trotz Empfehlung und aus Beratungsresistenz, für die Ausweichroute ohne Postalm nicht zugänglich waren. Sie wären früher am Hochtor gewesen, hätten etwas Kraft gespart und besseres Wetter gehabt. Nun sind sie ja ohnehin nicht mehr dabei. Falscher Stolz wird halt auch manchmal negativ belohnt. Leider mussten sie aufgeben.

vorher nachher

K5 – Spittal an der Drau – Volksschule, Labestelle und Schlafplatz

Nach 357 km war für die meisten der Teilnehmer vorläufig Pause. Ein Nudelgericht und Getränke standen zur Verfügung. Der Turnsaal der Schule wurde zum Schlafplatz umgestaltet. Damit dass möglich war, waren folgende Helfer verantwortlich:

Franz Joseph Bürger macht es immer wieder möglich, dass wir den Turnsaal der Volksschule nutzen dürfen und organisiert auch das Buffett für unsere Teilnehmer.

Hier die weiteren Helfer………………….

Edith, auch sie immer sehr, sehr wichtig für unsere Brevetorganisation

Die ersten Teilnehmer, Alexander Pillinger und Franz Scharler kamen um 18:45 Uhr, zu der nach 357 km befindlichen Kontrollstelle. Es sind die beiden, bereits geduscht und geföhnten Herren im schwarzen Leiberl am Bild hinter Edith. Da sie ja am nächsten Wochenende das 24 Stunden Rennen in Grieskirchen und auch das RAA demnächst bestreiten wollen, fahren sie den 1000 km Brevet mit zweimal Schlafpausen, in Spittal und Kaindorf. Ob sie nun bei Paris-Brest-Paris vorne mitmischen wollen oder doch mit mehr Schonung des Körpers fahren werden, wird sich erst Ende August 2023 herausstellen.

Weitere Fotos von der Kontrollstelle in Spittal an der Drau

Werner FINGER, der seinen Geburtstag auf dem Rad feiert und Martin Moser

Rene WEICHSELBAUM mit Peter KNEIDINGER

Auch Thomas STINDL, ebenfalls bereits eine Randonneurs Legende mit seinen Spezis. Was mich bei der Labestelle zum Schmunzeln brachte, als einer der Teilnehmer jubelte:” Juhuuuuuu, ich habe den Stindl am Glockner überholt!”

Sind jetzt Toms glorreiche Zeiten immer als erster anzukommen nun endgültig vorbei? Somit hat er es auch in Zukunft bei den Kontrollstellen nicht mehr so eilig und darf sich auch stressfreier den Labestationen widmen.

Nun ging es weiter zu den nächsten Kontrollstellen.

K6 in Villach, BP Tankstelle Maria Gailerstraße 28b, km 397

K7 – Lavamünd, Gasthaus Hüttenwirt – km 503

Hier hatte man die Möglichkeit die Alternativroute anstatt Soboth über den Radlpass nach Eibiswald zu fahren.

K8 – Oberpurkla, HalbenrainRadhotel Schischek km 603

kamen die Teilnehmer nach Kaindorf zur 2. Schlafstelle in Kaindorf

K9 KaindorfGasthaus Steirerrast km 678

Der zweite Tag bot den Teilnehmern eine Wettertechnische Abwechslung. Die Hitze im Laufe des Tages verlangte viel Schweiß und ich denke, dass viele andere Leute in schattigen Gastgärten, bei ein paar kühlen Blonden, einen besseren Tagesablauf geplant hatten, als unsere Randonneure, die sich am heißen Asphalt dahin kämpften.

Hier die ersten ankommenden Teilnehmer, die nach einer kurzen Rast weiterfuhren:

Ein Großteil der Teilnehmer wurde zum 400 Meter entfernten Turnsaal der Volksschule Kaindorf gelotst, wo sie ihr Nachtlager aufschlugen. Der letzte Fahrer, der hier nächtigte kam gegen Mitternacht an. Ein Frühstücks Buffett wurde eingerichtet. Um 05:00 Uhr fuhren die letzten Radler wieder weiter.

Danke an meinen Freund Karl Jagerhofer, der es ermöglichte, dass wir die Schule nutzten durften und er mit mir die Turnmatten für die jeweilige Schlafstelle auflegte.

In der Bildmitte “Turli und Karl” ein Foto vom Vorjahr.

Auf der B54 ging es vorerst weiter in Richtung Reichenau an der Rax.

K10 – Hirschwang an der Rax Gasthaus Kobald km 766

Thomas Stindl entschied sich dort auch mit seinen Begleitern eine Schlafstelle zu nutzen.

K11 – Mariazell – Hotel Himmelreich km 839

Auf dem Weg nach Mariazell sagen sich in der Nacht Fuchs und Henne “Gute Nacht”. Daher ist es schwierig, hier eine fixe Kontrollstelle zu organisieren. Bei Bedarf vereinbaren wir im Hotel Himmelreich Lunchpakete, für die während der Nacht, vorbeikommenden Teilnehmer. Auch stellt Christian, der Wirt, im Hof einen Wasserkanister und ev. nach Bedarf Getränke auf. Dieses Mal war es nicht notwendig.

Hier haben wir auch beim Mariazeller 600er Brevet immer eine Kontrollstelle.

Die Fahrt führt uns weiter Richtung Dürnbach. Es ist unser letzter Kontrollpunkt und noch dazu ein sehr, sehr Feiner.

K12 – Dürnbach – Gasthaus zur Gerti km 967

Gerti ist immer bemüht unsere Radfahrer gut zu versorgen. Ob beim 600 km Brevet oder auch beim 1000 km Brevet! Während den Nachtstunden stellt sie immer einen Wasserkanister für die Radfahrer auf.

Bald ist es geschafft. Das Ziel ist nur noch 35 km entfernt.

Hier die 34 Finisher “Heros des 1000er” 2022

Markus Friedrich war der Einzige, der schlaflos durch die Nacht zog. Er war nach 49 Stunden und 52 Minuten im Ziel. Eigentlich hatten es ja mehrere vor. Manches mal sind die auferlegten Vorgaben Motivationszweckmittel und zweitens kommt es meistens anders als man denkt. Eigentlich zählt ohnehin nur das FINISHEN.

Markus FRIEDRICH

Werner FINGER – Martin MOSER

Thomas STINDL – Günter SCHWARZ

Emir JAGODIC – Michael PROBST – Philipp STADLER

Rene WEICHSELBRAUN

Franz SCHARLER – Alexander PILLINGER

Thomas LANGMAIER

Gerhard PAULI, Gregor KAISER, Volker SCHRENK – eine deutsche 3er Gruppe

Simon RANDALL – Josef STARLINGER – Peter KNEIDINGER

Helmut GFRERER

Otto PETROVIC-Heinz SONNLEITNER-Mario DASTL-Markus LEITGEB-Robert JANISCH-Alexander VONBANK-Dietmar PASQUALINI

Walter BINDER – Michael PILDER

Tomislav MESIC – Karl WAZLAVEK – Stefan VETTER – Erik STEINBERG

Am Montag, um 02:30 Uhr kam der letzte Teilnehmer ins Ziel. Er starte aber auch am Freitag um 2 Stunden früher. Somit betrug seine Gesamtzeit 71 Stunden und 30 Minuten. Das Ziel innerhalb 75 Stunden zu finishen hat er trotzdem um 3 Stunden und 30 Minuten unterschritten.

Von 44 Startern haben 34 gefinisht.

Josef BURESCH

Der Zeitunterschied zwischen dem ersten Finisher, Sonntag um 06:52 Uhr und dem Letzten Finisher, Montag um 02:30 Uhr, betrug 19 Stunden und 38 Minuten. Es ergeben sich schon ab den ersten Labe- und Kontrollstelle größere Zeitabstände. Dass kompliziert natürlich auch den organisatorischen Aufwand bei den jeweiligen Schlafstellen, denn diese richten sich ja nicht auf Knopfdruck ein sondern müssen ausgehandelt, vorbereitet und wieder entsprechend nach Benützung sauber gemacht werden.

Auch der Gepäckstransport bereitet mit dem mehrmaligen Aus- und Einladen bei den Schlafstellen enorme körperliche Anstrengung. Es gibt immer wieder Teilnehmer, die offensichtlich zu Hause delogiert wurden und sämtlichen Hausrat mitnahmen. Eigentlich wurde in den Informationsmail ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich keinen Sattelschlepper besitze und man nur das Notwendigste einpacken soll. Manche negieren halt solche Hinweise.

Gemütlicher Ausklang

Im Buffett wurde auf den Sieg über Geist und Körper angestoßen. Eine harmonische 7er Gruppe, die dem Anfangstemp0, der schnellen ersten Gruppe intelligenter Weise nach 20km Lebewohl sagten, bildeten eine weitere Gruppe und flitzen dann im harmonischen Gleichklang auf der Straße nur so dahin. Nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stark! Nur das für alle passende Tempo bringt uns auch ins Ziel.

Gratulation

Alle 34 Finisher dürfen wirklich stolz auf ihre Leistung sein. Ein Dreckswetter mit Regen und Kälte, sowie Sicht auf wenige Meter, Hitze am zweiten und dritten Tag, sowie viele, viele Höhenmeter.

3 Randonneure führten vom 16. 6 -18.6.2022 den Streckencheck durch und finishten ebenso erfolgreich

An dieser Stelle – meine Hochachtung und herzliche Gratulation allen Finishern!!!!!!

Johannes Pilz – Ronald Kahr – Reinhard Kumpfhuber

Andrzej Torbicz

Zwei weitere Finisher – Bernhard Zech und Mathias Behmann, die zum offiziellen Termin erkrankten, waren mit der Sondergenehmigung ausgestattet, zu einem späteren Zeitpunkg starten zu dürfen.

Natürlich wurden die beiden Finisher von Edith und mir gleichfalls im Ziel gebührend empfangen.

Aber nicht nur in Haid nach 1000 km, sondern auch nach 255 km beim Fuscher Törl und 260 km beim Hochtor angefeuert!!, siehe FB-Bericht.

Wer diesen 1000er erfolgreich beendet hat, für den wird Paris-Brest-Paris ein Kindergeburtstag, Sonntagsspaziergang, Lärcherlschass oder sonst was. Auf jeden Fall eine Aufgabe, die er mit Sicherheit souverän meistern wird.

Auch hat nun die Homologation dieses 1000 Brevet, jenen Finishern eine pool position für die Vorregistrierung der Challenge Paris-Brest-Paris 2023 , beschert.

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