600km Brevet 8.6.2024

Die 600er Runde durch das Mühlviertel – Waldviertel – Mariazell und zurück nach Haid ist dieses Wochenende angesagt.

Um 06:oo Uhr war der Start in Haid vor dem Randonneurs Banner. Zuvor trafen wir uns in der Fussl-Tennishalle.

Insgesamt stellten sich 24 Teilnehmer und eine Teilnehmerin dieser harten Prüfung. Fast die Hälfte der Starter hatten vor die 600km ohne Schlafpause durch zu fahren. Der andere Teil der Fahrer nahm sich für ein paar Stunden Schlaf, ein Zimmer zwischen Böheimkirchen und Kalte Kuchl.

Hier die Infos zum 600er.

Die Teilnehmerliste

Die Strecke

Um 09:00 Uhr fuhren auch Edith und ich los zur Labestelle bei km 146 in Langegg. Dort bereiteten wir die Spaghetti für die Teilnehmer zu.

20 km vor der Labestelle überholten wir folgende Starter

Die Labe bei km 146 in Langegg bei Schrems

Die 600km Brevet Finisher

Ursprünglich gaben 12 Teilnehmer beim Start zu Protokoll, dass sie durchfahren werden und die Nachtfahrt genießen möchten.

Um 06:30 Uhr kamen die ersten Vier wieder in Haid an. Sie waren somit 24 Stunden und 30 Minuten unterwegs, nachdem sie am Vortag um 06:00 Uhr gestartet waren.

Johannes PILZ – Andreas REITER- Alexander PILLINGER- Peter KNEIDINGER

Um 07:25 Uhr kam der Rostocker Friedbert THIESS im Ziel an.

Um 08:55 Uhr kamen Berta GUFLER und Franz SCHARLER ins Ziel

Jeder Finisher erhielt eine Urkunde für das erfolgreiche Absolvieren des Brevets. Hier Bertas Urkunde – Übrigens – sie hat in diesem Jahr als erste weibliche Randonneurin den Superrandonneurstitel für das Jahr 2024 erworben und die erforderlichen 200km – 300km – 400km und 600 km Brevets mit Bravour gemeistert. Herzliche Gratulation dazu!

Auch die meisten der 600er Finisher erwarben heute den Titel des Superrandonneurs 2024.

Um 11:45 kam der ungarische Teilnehmer Tamas PINTER ins Ziel. Auch er hatte keine Minute geschlafen. Gratulation!

Nun sind alle angekommen, die sich die Nacht um die Ohren schlugen.

All jene, die sich zwischen Böheimkirchen und Kalte Kuchl ein Zimmer nahmen, also zwischen 320km und 370km kamen im ersten Teil der Strecke trocken durch.

Doch für jene, die Durchfuhren, erwischte es von oben und unten. Regen war folglich ihr hauptsächlicher Begleiter, auch wenn es zu Tagesbeginn aufhörte. Auch Unwetter waren rundherum.

Maik REICHARDT der Salzburger aus Deutschland

Nun alle Finisher, die sich auf der Strecke eine Herberge geordert haben!!!!!

Stephan WÖCKINGER – Reinhard KUMPFHUBER – Horst WALLNER

Helumut GFRERER

Andrzej TORBICZ und Paul VOGTENHUBER

Nun verließen auch die Hausis nach einem gemeinsamen Bier mit mir das Tennisbuffett. Auch sie (Michael + Klaus Hausegger sowie Christoph Stumpfl) haben erfolgreich gefinisht.

Die Uhr zeigt mir gerade 19:10 Uhr an. Ich bin in voller Erwartung auf die letzten vier Teilnehmer. Der Tag ist ohnehin schon lang.

Um 19:50 Uhr kamen nun die letzten 4 Finisher an. Somit haben bis auf drei Starter, die bei der Hälfte der Strecke aufgeben mußten, alle erfolgreich gefinisht.

Gerhard LINDNER – Markus GÖSCHL – Peter KIROJE – Mathias BEHMANN

Herzliche Gratulation den Finischern und der Finisherin.

Fotos von Peter Kiroje

Fotos von Gerhard Lindner

Strava-Kommentar von Reinhard Kumpfhuber

weitere Finisher

Am Sonntag, den 16. 6. 2024 holten Stefan Aufischer und ich, (war ja aus organisatorischen Gründen beim offiziellen Start unabkömmlich), den 600 km Brevet nach.

Bei km 302 überquerte ich die Donau auf der Kaiser Franz Josephs Brücke – ich suchte dabei den darüber führenden Radweg, der weitaus relaxter zu fahren ist, als die stark befahrene Hauptstraße. Werde den bestehnden Track auch dahin gehend abändern.

Ich startete bereits um 04:00 Uhr morgens, bei Nieselregen und nasser Fahrbahn. Von wegen Schönwetterfahrer 😂, doch die Straße wurde nach 30km trocken – weg mit der Regenbekleidung, die mich ohnehin zum Schwitzen brachte. Erst bei Gmünd holte mich Stefan ein, wir kehrten bei der AVIA- Tankstelle ein und wählten das 1er Menü (Leberkäsesemmerl + Kaffee). Danach fuhren wir so ca. 40 km gemeinsam. Da ich meine Fahrtgeschwindkeit des um einiges leichteren und schnelleren Mitfahrkollegen nicht anpassen konnte, fuhren wir folglich getrennt weiter. Wir trafen uns immer wieder bei den Kontrollstellen. Bei km 375 in der “cold kitchen” (Kalte Kuchl) hatten wir ein Zimmer reserviert. Edith war so hilfreich und transportierte unser Gepäck zu dieser Schlafstelle, bei der ich erst um 23.30 Uhr ankam.

Irgend jemand hat mir doch in der cold kitchen das Licht abgedreht.
Stefan kam einiges früher bei der Schlafstelle km 375 an und wartete auf mich.

Um 05.30 Uhr setzte ich meine Fahrt fort bis zum nächsten Zielpunkt in Mariazell bei der Kontrollstelle Hotel Himmelreich.

Leider waren auf dieser Wegstrecke von 45 km mehrere Bodenerhebungen. Während ich die erste zwei Erhebungen, über den Ochsattel noch relativ gut meisterte, wurden folglich meine Kurbelumdrehungen Richtung St. Äegyd im Neuwalde immer langsamer, auch mit dem Wissen, dass das Gscheid auf mich lauerte. Es setzte folglich auch Schwerverkehr ein, weshalb ich auf den Radweg auswich. Dieser Radweg, eingebettet links und rechts von hohen Bäumen, hatte zumindest den Vorteil das lang, geschmierte, steile Bergauf auf der Hauptstraße nicht zu sehen. Trotz alle dem mußte ich dreimal stehen bleiben um mein Atemsystem und Herzklopfen zu beruhigen. In meinem Alter so meine ich, ist dass sicher legitim. Oben auf fast 1000 Meter angekommen, ging es länger bergauf, bis sich mir wieder so ein blöder Hügel, die Serpentinen hinauf nach Mariazell in den Weg stellte.

Hier wird immer wieder ein Foto gemacht. Dieses Mal leider alleine.

In der Gaststube machte mir die nette Wirtin eine doppelte Suppenschüssel. Also die Einlage bestand aus 2 x Kaspressknödel, 2 x Griesnockerl und 2 x Leberknödel. Plötzlich erinnerte sich mein Geist und Körper an die wenige Schlafenszeit in den letzten beiden Tagen und ich legte mich flach auf die Eckbank in der Gaststube. Die Wirtin brachte mir sogar zwei Polster. Nach einer kurzen Schlafpause bereitete ich mich wieder auf die Weiterfahrt vor.Währenddessen kam auch Stefan zur Kontrollstelle. Er holte mich nach ca 10km auf dem Weg von Gußwerk nach Wildalpen, entlang dem schönen Salzatal, wieder ein. Unsere gemeinsame Fahrte währte allerdings wieder nicht lange, denn mein Körper weigerte sich schneller zu fahren.

In Göstling trafen wir uns wieder. Stefan lud mich dabei zu einer Suppenschüssel im Gasthaus ein.

Er fuhr einige Minuten vor mir los. Mir ging es wieder besser. Es war sehr angenehm am wunderschönen Radweg von Göstling nach Hollenstein zu fahren. Den Saurüssel hinauf Richtung Weyer mobilisierte ich meine Kräfte und versuchte so schnell als möglich hoch zu kommen. Es wurden dabei Erinnerungen an die 600 km Brevets vergangener Jahre wach, wo wir uns in immer wieder größeren Gruppen ein Rennen bergauf lieferten. Ich glaube, dass ich jetzt weit aus langsamer war, als früher.

Von Weyer weg auf der Eisenbundesstraße war leider Gegenwind. Ich sehnte mich schon auf ein Bier und Schnitzel bei der Kontrollstelle in Dürnbach – Gasthaus zur Gerti. Leider hatte sie geschlossen.

Meine bergauf Fahrt über den 16 – 17 prozentige Anstieg zum Riegel Wirt wurde auch nicht belohnt, denn auch hier war im Gasthaus tote Hose. Genauso wie in Aschach.

Erst kurz vor Sierning, gab es noch einen kurzen Anstieg, den ich schon tausendmal fuhr, wo oben rechts ein Gasthaus ist. Ja, das Gasthaus Alpenblick betrat ich zum ersten Mal und siehe da auch Stefan ist dort gelandet. Dieses Gasthaus kann ich gerne weiterempfehlen, nettes Gastwirtehepaar – tolle Aussicht.

Während meines Aufenthaltes dort meldete sich Horst (Wallner), der bereits die Brevetserie gefahren ist und den Superrandonneurstitel 2024 in der Tasche hat (200-300-400-600 km Brevet in einer Saison) und bot sich an, mir entgegen zu fahren. Zwischen Neuhofen und St.Marien trafen wir uns und er begleitete mich nach Haid, wo er auch das Zielfoto machte und mit mir im Gasthaus Hellmayr einkehrte. Ich freute mich schon denn ganzen Tag auf ein Schnitzel, welches bereits nach 5 Minuten am Tisch stand.

Es gäbe noch eine Menge zu erzählen, doch will ich euch mit meiner zwei Tagesfahrt nicht länger langweilen. Die 40 Stunden Sollzeit habe ich ziemlich ausgereizt. Zeitlich war ich noch nie so kapp am Zeitlimit wie dieses Mal. Immerhin habe ich ja schon ziemlich viele 600er gefinisht. Schau ma mal nach in der Statistik!

Uppps, sehe gerade, dass dies mein 20igster 600 km Brevet in Österreich war. Also eine sogenannte Jubiläumsfahrt!!!! Weitere sechs 600er bin ich im Ausland unterwegs gewesen. Bin mir sicher, dass da noch einige dazukommen werden, auch wenn man sich manchmal die Sinnfrage stellt.

Bei einer Tankstelle meinte jemand mir gegenüber, ob des ned deppert ist so weit zu fahren! Hat der eventuell meine schon öfters gemachte Aussage irgendwo mal gelesen oder gehört:“Vom Langstreckenfahren wird man deppert!” 😂😂😂 Nein, es ist nur spaßig gemeint, da es schon manchmal auf ein paar wenige wirklich zutraf. Die Allgemeinheit, insbesondere die hier Lesenden, sind ausgenommen 😜😜

Die Homologation des 600km Brevets bleibt noch eine Weile offen, damit hat man noch die Chance zu starten.

Ich gratuliere allen bisherigen Finishern sehr herzlich!!!!! Auch allen jenen die den Superrandonneur 2024 erledigt haben.

Jetzt ist nur mehr der 600er mit 8.000 Höhenmeter vor der Sommerpause im Programm.

Der Abschlußbrevet im September, 200 km, wird der letzte einer organisatorisch umfangreichen Brevetsaison sein.

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